Deutliche Effekte des neuen Online-Glücksspielgesetzes
Die Schweiz verzeichnete im letzten Jahr einen ziemlich dramatischen Umsatzrückgang bei den Lotterieticketverkäufen und den Sportwetten, aber die Verwendung von Virtual Private Networks, oder VPNs, ist seit dem Jahr 2000 gestiegen. Die Regierung setzte ein ziemlich restriktives neues Gesetz über Online-Glücksspiele in Kraft.
Die vom Bundesamt für Justiz in diesem Monat veröffentlichten Zahlen zeigen, dass der Lotterie- und Wettumsatz im Jahr 2017 CHF 2.81 Milliarden erreichte, was einem Rückgang von 6.4% gegenüber 2016 entspricht. Letzterer profitierte von einem Schweizer Lottojackpot, der den Rekord mit CHF 70 Millionen brach. Das Brutto-Glücksspiel-Einkommen aus Wett- und Lotterieprodukten sank um 5.4% auf CHF 942 Millionen.
Die Hauptakteure
Die beiden Haupt-Lotteriebetreiber, Loterie Romande, die auf Französisch operiert, und Swisslos, das die Deutschen beliefert, machten 99,8% der Brutto-Glücksspieleinnahmen für 2017 aus. Auf 2 Lotteriespiele, insbesondere EuroMillions und Swiss Lotto, entfielen insgesamt 45,3% der Brutto-Glücksspieleinnahmen.
Der kombinierte Umsatz mit Renn- und Sportwetten belief sich auf CHF 184,3 Millionen, was einem Rückgang von rund CHF 10 Millionen gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Umsatz ging um rund CHF 3 Millionen auf CHF 58,3 Millionen zurück. Pferderennen dominierten diese Wettzahlen und machten mit CHF 34,9 Mio. einen Umsatz von CHF 130,6 Mio. aus.
Der Markt macht sich auf eine Erschütterung bereit
Der Schweizer Glücksspielmarkt bereitet sich nach dem Referendum im Juni auf eine grosse Umstrukturierung vor. Fast drei Viertel der Wähler befürworteten eine neue Glücksspielgesetzgebung für das Land. Dieses fordert Internetdienstanbieter (ISPs) auf, Domänen zu sperren, die internationalen Glücksspielbetreibern gehören, die es nicht geschafft haben, sich mit einem lokalen, landbasierten Casino-Partner zu arrangieren.
Eine kurze Liste der berechtigten Anbieter
Die Liste der zugelassenen internationalen Anbieter könnte kurz sein, da die Regierung in letzter Zeit einen 5-jährigen Good-Reputation-Massstab vorgeschlagen hat. Dies ist so definiert, dass die Spieler in der Schweiz 5 Jahre vor dem Abschluss eines Deals mit einem lokalen Casino-Partner keine Wetten platziert haben und dies wird in die Beurteilung über die Eignung einer Organisation am neu regulierten Online-Markt mit einbezogen.
Diese neuen Regeln werden erst am 01. Januar 2019 in Kraft treten, aber Online-Spieler scheinen einen Vorsprung zu haben, wenn sie die Neigungen der Regierung zu Verboten missachten. Kurz nach dem Referendum hatte der Sender SRF bereits darüber berichtet, dass bei den VPN-Providern die Zahl der Schweizer Registrierungen stark angestiegen ist. Durch den Einsatz von VPNs könnten Einwohner der Schweiz Zugang zu Standorten erhalten, ohne ihren Standort offenzulegen, so dass sie als "normal" weitergeführt werden könnten.
Nur die Zeit wird zeigen, was die Zukunft bringt - aber es sieht so aus, als würden die neuen Gesetze nicht sehr gut aufgenommen werden.